Romane schreiben macht Spaß. Einige Jahre habe ich damit verbracht. Mit ‚Ein schmales Fenster‘, ‚Fortschritt‘ und ‚Zehn gute Jahre‘ habe ich Themen unterhaltsam bearbeitet, die mir am Herzen liegen: Die Pharmaindustrie, die Überwachungsindustrie und die Geschichte des Dritten Reichs.
Und dann kam Corona.
Jeden Tag eine neue Vorhersage, eine neue Verängstigung oder auch Beruhigung. Dabei fiel mir auf, wie gläubig wir sind, was die Wissenschaft hervorbringt. Oder ungläubig, indem wir alles, was ‚die da oben‘ sagen, mit Häme und Hass bewerfen.
Wenn die alle wüssten…
Okay. Es war Zeit, ein wenig dahinter zu schauen, was da vor sich geht. Das war die Motivation für ein neues Sachbuch: ‚Einen Kreis gibt es nicht.‘
Sie alle, die da was zu sagen haben oder das meinen, bemühen sich um Vorhersagen. Die Zukunft besser zu kennen als die anderen, das ist der große Antrieb. Das war schon immer so, vom Orakel in Delphi über Nostradamus oder dem Mühlhiasl bis hin zur modernen Wahrsagerei, gestützt auf komplizierte, mathematische Modelle.
Da ist es schon recht hilfreich zu wissen, wie das mit der Mathematik wirklich ist. Sie ist ein unglaublich mächtiges und hilfreiches Instrument, ohne das unser heutiges Leben absolut unmöglich wäre. Aber sie hat auch Eigenarten, die so gar nicht zur realen Welt passen. Einstein hat gesagt, er wundere sich, wieso die Mathematik so gut auf die Welt passt. Das ist auch verwunderlich, denn sie ist eine reine Erfindung unseres Gehirns – wahrscheinlich. Und es ist ziemlich gut, wenn man weiß, wo ihre Grenzen sind und wo sie zu völlig falschen Ergebnissen führt. Aber es wäre nicht die Mathematik, wenn sie uns mit Hilfe der Chaostheorie ihre eigenen Grenzen zeigen würde. Vor allem die Grenzen unserer Vorhersagen.
Wenn man das ein bisschen genauer weiß, dann ist man gefeit vor Verschwörungstheorien, aber man lernt auch, die seriösen Angaben richtig einzuschätzen. Die Zukunft ist nun einmal etwas, was sich grundsätzlich – und diesmal meine ich ausnahmslos – der genauen Vorhersage entzieht. Damit müssen wir leben und haben es bisher noch immer ganz gut geschafft. Mit Umsicht und Vorsicht, aber auch dem Mut mit Ungewissem zu handeln.
Dafür, denke ich, ist das Buch ‚Einen Kreis gibt es nicht‘, recht hilfreich. Und ich denke, es macht auch Spaß zu lesen, weil ich weitgehend auf die Geheimsprache der Mathematiker verzichtet habe.
Viel Spaß
Ihr Friedrich Haugg
Gibt es bei allen einschlägigen Händlern als Taschenbuch oder ebook, zum Beispiel bei Amazon